WICHTIG!
Im Oktober 2022 hat mein bisheriger Verlag seine Aktivitäten aus Altersgründen eingestellt. Eine Katastrophe für jeden Autor, vor allem wenn dem, augenscheinlich in Freundschaft gewonnenem Verlag, Dein weiteres Bestehen vollkommen egal ist. Mein neues Buch, Schlechtwetterzonen Band VII war soweit fertiggestellt, doch was tun ohne Verlag?
In dieser kurzen Zeit einen neuen Verlag zu finden ist absolut unmöglich.
Band VII sollte unbedingt zur Weihnachtszeit 22 lieferbar sein. Somit blieb mir nur der Weg des Selbstverlages und ich weiß noch nicht, ob ich es nicht auch weiterhin, einfach mal ohne Verlag versuchen sollte, meine Bücher dem interessierten Leser feilzubieten.
„Das Folgende sollte einmal gesagt werden“:
Durch die Auflösung meines Partnerverlages, was erstmal auch das Ende der bisherigen Autorentätigkeit mit sich zieht, sind oder werden in den Onlineportalen all meine Bücher unter Umständen als "Derzeit nicht verfügbar" gekennzeichnet.
Das hat damit zu tun, dass meine Bücher mit einer ISBN des Verlages gekennzeichnet sind. Eine übliche Vorgehensweise aller Verlage, um die Autoren an sich zu binden und um sich diverse Rechte, auch das Recht am Buch zu sichern.
Somit wurde mein Buch zu einem Buch des Verlages, der Name des Autors erscheint auf dem Cover, und soll so den Umsatz steigern.
Verschwindet der Verlag, verschwinden seine, oder waren es doch meine Bücher?
Meine Kosten für nur eines meiner Werke, belaufen sich mit Lektorat und Druck, im Schnitt auf 3500,00 €.
Die Auflage meiner gefertigten Bücher belief sich immer auf 300 Stück.
Nach der Fertigung kostet eines dieser Bücher, netto, 11,66 €.
Durch die Auflösung des Verlages hat der Autor die Möglichkeit, die Restbestände beim Verlag zu kaufen, wirksam wird sein vertraglich geregelter Autorenrabatt, er soll abermals rund 7,50 € pro Buch bezahlen.
Sein Buch wird ihm letztendlich im Einkauf rund 19,16 € kosten.
Durch das Buchpreisbindungsgesetz darf er dennoch nicht mehr für sein Buch verlangen als es das Gesetz erlaubt.
Bei einem bindenden Buchpreis von 18,00 €, ist der Gewinn ohne großes Rechnen schnell zu erkennen, er beläuft sich auf 1,16 € minus.
Meine Platzierung, nein die Platzierung des Verlages mit meinen Büchern im VLB, dem Verzeichnis lieferbarer Bücher, einen der wichtigsten Multiplikatoren in der Bücherwelt, wird auf Eis, in einem Archiv abgelegt.
Fakt bleibt, kein existierender Verlag, keine lieferbaren Bücher, kein existierender Autor.
Was natürlich nicht den Tatsachen entspricht, denn der Autor möchte nur zu gerne liefern, kann es aber nicht, da mit der Auflösung des Verlages, alle Multiplikatoren, auch der Onlinehandel mehr und mehr wegbrechen.
Nur mit Glück, lassen diverse Onlinehändler die Bücher in ihrem Sortiment stehen, können aber keine Lieferung mehr garantieren.
Der Autor muss nun neue ISBN kaufen und all seine noch vorhandenen Bücher damit versehen, Bücher gar neu drucken lassen oder die Verlags-ISBN überkleben, damit all das, was noch existiert, nicht verramscht werden muss. Er muss alle Bücher mit seiner eigenen ISBN beim VLB listen lassen, u.U. auch die gesetzlich geregelten Pflichtabgaben bei den Nationalbibliotheken erneut durchführen.
Seine Bücher sind nun wieder lieferbar, allerdings um das herauszufinden, ist ein gewisses Insiderwissen gefragt, das mehr dem Buchhandel, aber nicht unbedingt dem Leser bekannt ist. Ob der Buchhandel gewillt ist, die Lieferbarkeit des gewünschten Buches durch das Verzeichnis lieferbarer Bücher in Erfahrung zu bringen, ist nicht garantiert.
Müsste er doch jetzt mit dem Autor in Kontakt treten, dessen Kontaktdaten beim VLB hinterlegt sind, um eines der vom Kunden gewünschten Bücher veräußern zu können.
Der Autor geht also einen Pakt, unter Umständen mit dem Teufel ein, hat ab diesem Augenblick sein Herzblut, seine Leidenschaft und seine Kunst verkauft.
Beugt er sich nicht, will ihn auch kein Verlag unter Vertrag nehmen.
Hinter der freundlichen Zurverfügungstellung der ISBN des Verlages, steckt also, wenn man es so nennen darf, berechnendes Kalkül, der sich unantastbar seit Jahrzehnten gefestigt hat.
Ein Kalkül, der von allen Autoren so hingenommen werden muss.
Der Autor, der mit nur zwischen 8 und 15 % am Verkaufspreis seiner Bücher beteiligt wird, steht wieder ganz am Anfang. Alles was war erlischt zusehends und der Weg, sich erneut in dieser eigentlich sehr unfreundlichen Welt als Selbstverleger zu präsentieren ist unfassbar steinig und scheint unerreichbar.
Ohne Verlag, so empfinde ich es immer mehr, sind die Chancen ein selbstverlegtes Buch den Menschen zu präsentieren, fast aussichtslos.
Doch noch werde ich mich dieser unfassbaren Macht nicht beugen. So lange ich mit den Einnahmen eines Buches das nächste finanzieren kann, werde ich weiter meiner Leidenschaft nachgehen. Und nein, bisher war das noch nicht der Fall, ich opferte bisher mein Erspartes, das sich allerdings dem Ende neigt. Mal sehen wie es weiter geht …